Der Wanderverein Bakuninhütte lädt am 1. März zum Vortrag in die Volkshochschule Meiningen (Klostergasse 1). Ab 19 Uhr referiert Wolfgang Eckhardt, Publizist aus Berlin, über den Namensgeber der Hütte nahe Meiningen auf der Hohen Maas. Das Leben und Wirken von Michail Bakunin (1814 – 1876), anarchistischer Revolutionär der ersten Stunde, soll einmal genauer beleuchtet werden. Der Mitbegründer und Organisator des freiheitlichen Sozialismus war sowohl Zeitgenosse von Karl Marx als auch beteiligt an einigen demokratischen Aufständen gegen die alte Ordnung in Europa, wie etwa 1849 in Dresden. Anschließend saß er jahrelang in Russland im Gefängnis, bis er über Japan und Amerika wieder nach Europa floh. Auch zu Zeiten der legendären Pariser Kommune 1871 nahm er noch an Aufständen teil. Zu dieser Zeit zerstritt er sich mit Karl Marx. Es kam zur ersten großen Spaltung der internationalen Arbeiter- und Arbeiterinnenbewegung.
Von ihm stammt der Satz: „Wir protestieren nicht gegen die Bezeichnung Anarchisten, denn wir sind in der Tat Feinde jeglicher Macht, weil wir wissen, dass Macht ebenso zersetzend auf den wirkt, der sie hat, wie auf den, der ihr gehorchen muss.“
Wolfgang Eckhardt, Herausgeber der Ausgewählten Schriften Bakunins im Karin Kramer Verlag, gibt einen Überblick über Leben und Werk des ersten anarchistischen Revolutionärs. Eckhardt, einer der wichtigsten deutschsprachigen Kenner Bakunins, ist auch Mitarbeiter der Bibliothek der Freien, einer anarchistischen Bücherei im Haus der Demokratie in Berlin.